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Fünf Preisträger erhalten Ehrenamtspreis des Bistums Münster

Fünf Projekte haben den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis des Bistums Münster und des Diözesankomitees Münster sowie von „Kirche-und-Leben.de“ erhalten – darunter auch ein Sonderpreis.

Fünf Projekte haben den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis des Bistums Münster und des Diözesankomitees Münster sowie von „Kirche-und-Leben.de“ erhalten – darunter auch ein Sonderpreis. Bischof Dr. Felix Genn und Komitee-Vorsitzende Brigitte Lehmann zeichneten am 17. September in der Friedenskapelle, einem Kulturort im Münsterschen Stadtteil Gremmendorf, zum siebten Mal beispielhafte Initiativen aus – diesmal aus Kevelaer, Ennigerloh, Münster und Lette sowie eine bistumsweite Initiative.

Bischof Felix Genn würdigte den Einsatz der Preisträger besonders in einer Zeit vieler Krisen. Es komme einem oft so vor, als gäbe es „nur schlechte Nachrichten, verheerende Katastrophen und Menschen, die einander töten, verletzen, verfolgen und schaden“, sagte der Bischof. Den ausgezeichneten Ehrenamtlichen dankte er: „Sie sorgen mit Ihrer Arbeit, mit Ihrem Engagement für gute Nachrichten. Mehr noch: Sie sind selbst gute Nachrichten!“

Den ersten Preis, verbunden mit einem Preisgeld von 5.000 Euro, erhielten die „Elektro-Seelsorge(r)“ in Kevelaer. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 haben sie dort rund 300 Menschen, die nicht versichert waren, kostenlos die komplette Elektroinstallation in ihren beschädigten Häusern oder Wohnungen neu installiert. Darüber hinaus haben sie rund 3500 defekte Geräte repariert. Zudem war es ihnen ein Anliegen, mit einem offenen Ohr für die Geschädigten da zu sein.

Die allerwenigsten könnten sich vorstellen, wie es in den Menschen dort aussieht und wie schwer es sei, diese Erlebnisse zu verarbeiten, sagte Brigitte Lehmann in ihrer Laudatio. „Es ist eben nicht damit getan zu sagen: ,Hauptsache du lebst noch', wenn alles andere verloren ist.“ Dann sei es gut, wenn jemand zuhört und versucht zu verstehen. „Sie nehmen sich die Zeit dazu, auch wenn die Arbeit dann mal liegenbleibt, weil es wichtig ist, die verwundeten Seelen zu versorgen“, lobte Lehmann.

Der zweite Preis und 3.000 Euro gehen an das Patenprojekt Ennigerloh von „In Via“, dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit im Dekanat Beckum. Mädchen, die aus verschiedenen Gründen Unterstützungsbedarf haben, werden durch eine ehrenamtliche Patin begleitet. Die Patinnen sind engagierte Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Professionen.

„Die Mädchen dürfen wahrnehmen, dass es auch für sie Ziele und Lebens-Trophäen geben kann“, würdigte Jury-Mitglied Theresa Freese die Initiative, „und dass an ihrer Seite Menschen – Coaches – stehen, die sie fördern wollen und ihnen den Wert des Lebens zeigen.“ Das gelinge mit Zuwendung, Zuhören, Ernstnehmen, Gernhaben.

Den mit 2.000 Euro dotierten dritten Preis teilen sich zwei Projekte: Zum einen ging die Auszeichnung an den Verein „Ein Rucksack voll Hoffnung für Münster“. Die vor allem von jungen Menschen getragene Initiative kümmert sich seit 2014 um die Belange Bedürftiger, besonders von Wohnungslosen. Markus Nolte, Chefredakteur von „Kirche-und-Leben.de“, würdigte zielgenaue Kreativität, großen Einsatz und pragmatische Empathie der Initiative. Er lobte die „selbstbewusst-kraftvolle Demut, die sagt: einfach anfangen. Im Kleinen. Sonst ändert sich nichts.“

Zum anderen wurde die „Ländliche Familienberatung im Bistum Münster“ geehrt. Die Ehrenamtlichen, die alle selber Wurzeln in der Landwirtschaft haben, beraten Hof-Familien in ihren unterschiedlichen Sorgen und Nöten – von wirtschaftlichen bis zu partnerschaftlichen. Dabei wüssten sie auch „um die Scham vieler Landwirtinnen und Landwirte, über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen“, sagte Nolte. Und doch schafften die Beraterinnen und Berater es, „deren Vertrauen zu gewissen und mit viel fachlicher, menschlicher und methodischer Kompetenz zu helfen“.

Weil inzwischen viele Bewerbungen eingehen, die nicht exakt dem Profil des Preises entsprechen, aber von einem oft langjährigen, treuen und somit nachhaltigen Engagement künden, hat die Jury entschieden, jährlich einen mit 500 Euro dotierten Sonderpreis zu vergeben, der ausgelost wird. In diesem Jahr ging er stellvertretend an die Vitusfreunde Lette. Dahinter steckt eine Gruppe ehemaliger Messdienerinnen und Messdiener, die sowohl die heimische Jugendarbeit als auch die Uganda-Hilfe mit verschiedenen Projekten unterstützen.

Beworben hatten sich diesmal 86 Projekte. Über die Preisträgerinnen und Preisträger entschied eine vierköpfige Jury: Theresa Freese und Brigitte Lehmann vom Diözesankomitee, Generalvikar Klaus Winterkamp und Jan Dirk Wiewelhove von Kirche-und-Leben.de.